Es ist eine alarmierende Entwicklung: Immer weniger Kinder, aber auch Erwachsene können laut Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) schwimmen. Während in wohlhabenden Gebieten der Stadt viele Kinder bereits im Kindergartenalter schwimmen lernen, sieht das in weniger wohlhabenden Stadtteilen ganz anders aus. In jeder Badesaison wird deutlich, dass mangelndes Schwimmvermögen gerade für die Hansestadt Hamburg als „Stadt am Wasser“ ein echtes Problem ist und im schlimmsten Fall zum „stillen Tod durch Ertrinken“ führt. Dabei sind Todesfälle durch Ertrinken in den meisten Fällen durch Erlernen und Training der richtigen Schwimm- techniken vermeidbar. Die Hansestadt ist in den vergangenen Jahren stark gewach- sen; Schulen, Schwimmvereine, Taucher und Betriebssportler streiten sich um die Wasserzeiten. Damit möglichst viele Menschen schwimmen können, braucht es hamburgweit eine gut ausgebaute Hallenbad-Infrastruktur – insbesondere auch in ärmeren Stadteilen.
Die Bäderland Hamburg GmbH (BLH) schreibt in ihrem Lagebericht 2019: Die BLH agiere als Marktteilnehmer und trage dabei eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für ein sozialverträgliches, bedarfsgerechtes Freizeit-, Sport- und Gesundheitsangebot und erfülle auf diese Weise ein wichtiges staatliches Interesse. Durch ein attraktives Angebot in den Bereichen Bewegung, Spiel, Sport, Erholung und Gesundheitsförderung leiste die BLH einen aktiven Beitrag zur Familien- und Sozial- politik des Senats (vgl. https://www.eisland-hamburg.de/media/lagebericht_2019.pdf).
Zwar hat Bäderland sein Angebot in den vergangenen Jahren ausgebaut, doch nicht alle Stadtteile profitieren hiervon. Der Stadtteil Osdorf ist, was ganzjährig nutzbare Wasserflächen angeht, seit Jahren unterversorgt. Das Freibad Osdorfer Born ist jedes Jahr nur sehr kurzzeitig (maximal vier Monate Freibadsaison) nutzbar, eine systematische Nutzung für Ausbildung und Training ist so nicht möglich. Die Bäder in Blan- kenese oder in der Elbgaustraße sind keine echte Alternative, zu weit entfernt, vor allem aber auch schon mehr als gut genutzt. Es ist deshalb dringend erforderlich, dass auch im Stadtgebiet Osdorf schulbeziehungsweise wohnortnah ein Mehr- zweckbad entsteht, das eine ganzjährige Nutzung zulässt und gleichzeitig ein geeignetes Schwimmbecken für Schwimmunterricht und Wettkämpfe bietet.
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