Das gesellschaftliche Leben ruht nun schon seit Monaten. Jeder soll im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung am besten nur mit den in seinem Haushalt lebenden Personen Kontakt haben und so dem Virus keine Chance zur Verbreitung geben. Diese Maß- nahme trifft vor allem alleinlebende Menschen schwer. Jene, die im Berufsleben stehen, haben in der Regel noch Kontakte, wer aber alt und alleinstehend ist und im schlimmsten Fall auch noch arm, für den ist die Corona-bedingte Isolation allermeist ein „Lebensmutfresser“. Das wissen auch die Seniorentreffs, die selbst in der Zeit ihrer durch den Lockdown erzwungenen Schließung häufig versuchen, über Telefon, Rundbriefe oder WhatsApp-Rätsel ihre nun in die heimische Abschirmung verbannten Besucher zu erreichen. Dem sind enge Grenzen gesetzt, da die digitale Erreichbarkeit in der Altersgruppe oft gering ist, wie die CDU-Fraktion bereits mit ihrem Antrag „Generationen mit- einander verbinden und vernetzen – Auch Senioren besser an den Chancen der Digitalisierung teilhaben lassen“ (Drs. 22/1110) problematisiert hat. Hinzu kommt, dass das Budget der Seniorentreffs überschaubar ist. Die Stadt fördert diese jeweils mit 9.000 bis 13.000 Euro pro Jahr. Qualifizierte Schulungen beispielsweise im Bereich der Nutzung digitaler Geräte sind mit diesem Budget nicht realisierbar. Am Ende sind nur Spielnach- mittage mit Kaffee, Kuchen, Klönen und Karten finanzierbar. Geselligkeit ist gut, doch professionelle Angebote, die Information, Beratung und Kultur stärker berücksichtigen, wären wünschenswert.
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