Der Grund: Im Garstedter Weg sollen zwei Unterkünfte für wohnungslose Menschen im April eröffnen. Die Fett’sche Villa (Hausnr. 20) soll 16 Obdachlosen als Übergangswohnunterkunft dienen und im früheren Pflegewohnstift (Hausnr. 79-85) sollen bis zu 118 Obdachlose mit gesundheitlichen und pflegerischen Bedarfen einziehen.
Das Problem: Ob direkte Anlieger, Eltern mit Kita- und Grundschulkindern in unmittelbarer Nachbarschaft sowie alle anderen Stadtteilbewohner wurden nicht informiert, sondern habe es Anfang der Woche aus der Presse erfahren (https://bit.ly/3OSoUkr; https://bit.ly/3UNc5eU; https://bit.ly/3OSp1fR).
Mal wieder erfolgte keine frühzeitige und niedrigschwellige Informationspolitik durch den rot-grünen Senat in Form von Info-Flyern oder Plakaten. Laut Presse soll es zwar eine öffentliche Info-Veranstaltung geben, Datum und Ort sind bislang unbekannt. Mit Blick auf nahenden April sehr ambitioniert…
Deshalb nutzen Sie Ihr Recht als Bürger und gehen Sie zur öffentlichen Fragestunde der Bezirksversammlung Eimsbüttel. Die Sitzung findet am Donnerstag, 29. Februar, um 18 Uhr im Eimsbütteler Bezirksamt, Ferdinand-Streb-Saal (Raum 1275, 12.Stock), Grindelberg 62-66, statt.
Im öffentlichen Sitzungsteil steht auf der Tagesordnung die „Inbetriebnahme einer Unterkunft für obdachlose Menschen mit medizinischem und-oder pflegerischem Unterstützungsbedarf im Garstedter Weg 79-85 Anhörung der BV Eimsbüttel gemäß § 28 BezVG“ sowie die „Inbetriebnahme einer Einrichtung des Übergangswohnens in der Straße Garstedter Weg 20 (Fett´sche Villa) Anhörung der BV Eimsbüttel gemäß § 28 BezVG“.
Natürlich steht es außer Frage, dass obdachlose Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder Suchterkrankungen zu den besonders vulnerablen Gruppen gehören und Unterstützung brauchen.
Doch gilt es auch, die Sorgen der Anwohner rund um den Garstedter Weg zu sehen und ernst zu nehmen. Gegenüber der früheren Seniorenresidenz liegen zudem die zwei Kitas Burgunder Weg und Lütte Niendorfer sowie die Grundschule Burgunderweg. Viele besorgte Eltern haben sich in den vergangenen Tagen an mich gewandt. Sie machen sich Sorgen, wie sich der familienorientierte und grüne Stadtteil verändert, ob die Kinder künftig noch alleine den Schulweg gehen können und dürfen. Passt eine direkte Nachbarschaft von Kita- und Grundschulkindern mit Suchtkranken aus dem Hauptbahnhof-Milieu zusammen? Ist der Garstedter Weg wirklich geeignet für diese Problematiken?
Doch auch die ehemaligen Bewohner der Seniorenresidenz und ihren Angehörigen sowie das ehemalige Pflegepersonal wurden von der Schließung Anfang Februar überrascht und mussten schnell Alternativen finden.
Auf Grund all dieser Sorgen und offenen Fragen habe ich den rot-grünen Senat mit meiner Schriftlichen Kleinen Anfrage „Bessere Chancen für Obdachlose – Drei-Punkte-Plan der Sozialsenatorin sorgt für Unmut, besonders im Stadtteil Niendorf“ zu einer Stellungnahme aufgefordert. Sobald die Antworten vorliegen, werde ich Sie informieren.