Für Sie vor Ort in Schnelsen! Kurz vor Jahresende habe ich beim Senat erneut den aktuellen Planungsstand für den Ausbau der S-Bahnlinie S21 Richtung Kaltenkirchen abgefragt. Der Senat weckt mit seinen Antworten auf meine Schriftliche Kleine Anfrage „Ausbau der S-Bahn-Linie S21 Richtung Kaltenkirchen: Bleibt es beim geplanten Baustart 2023 und der geplanten Inbetriebnahme 2025?“ große Hoffnungen bei den Schnelsenern und allen Pendlern.
Trotz einer Sammelklage, die im Nachbarland Schleswig-Holstein im Mai 2022 von 24 Klägern gegen den Planfeststellungsbeschluss aus Kiel eingereicht wurde, wollen der rot-grüne Senat und die Kieler Landeregierung am 16. Januar 2023 tatsächlich offiziell mit dem Ausbau der S21 starten.
Am 14. Dezember 2025 sollen dann bereits die Fahrgäste auf der neuen S-Bahnstrecke zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Kaltenkirchen umsteigefrei pendeln können.
Ich hoffe sehr, dass nach über zehn Jahren Planungszeit die Menschen nicht wieder enttäuscht werden und die ambitionierte Bauzeit tatsächlich eingehalten wird.
Allerdings müssen die Fahrgäste in den kommenden Bau-Jahren viel Geduld aufbringen. Denn der Ausbau ist mit Vollsperrungen und Schienenersatz-Verkehr verbunden.
Laut meiner Anfrage sind folgende vier Bauphasen bzw. vier Bauabschnitte geplant:
- Bauphase 1, 16. Januar bis 19. August 2023: Burgwedel bis Ellerau, (zeitgleich finden in Eidelstedt Arbeiten außerhalb des Bestandsgleises für die zweigleisige Einfädelung statt)
- Bauphase 2, 20. August 2023 bis 29. Juni 2024: Eidelstedt bis Burgwedel
- Bauphase 3, 30. Juni 2024 bis 8. März 2025: Quickborn bis Ulzburg-Süd
- Bauphase 4, 9. März bis 29. November 2025: Ulzburg-Süd bis Kaltenkirchen
Die lang ersehnte künftige S-Bahn-Haltestelle „Schnelsen Süd“, die zwischen den Bahnübergängen Halstenbeker Straße und Brummerskamp/Eidelstedter Brook geplant ist, soll in den ersten sechs Monaten 2024 gebaut werden.
Während dieser Vollsperrungen auf der knapp 34 kilometerlangen Ausbaustrecke sollen Ersatz-Busse im jeweils gesperrten Bauabschnitt eingesetzt werden. Die Frage nach der Taktung werktags, sonntags und feiertags beantwortet der Senat so: „Für den Schienenersatzverkehr ist grundsätzlich derselbe Fahrplan vorgesehen, wie im Status quo. Nach heutigem Sachstand betreffend der 1. Bauphase entfällt nur der 10-Minuten-Takt zwischen Quickborn und Eidelstedt in der Hauptverkehrszeit. Die Konzepte für die Bauphasen 2 bis 4 befinden sich noch in der Erstellung.“ Es bleibt zu hoffen, dass nicht zu viele Pendler während der Bauzeiten „genervt“ wieder auf das Auto zugreifen müssen, damit sie pünktlich zur Arbeit und ihren Terminen kommen.
Für die anderen Verkehrsteilnehmer wie Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer werden keine „umfangreicheren Betroffenheiten erwartet“ so der Senat weiter. Auch auf erneute Nachfrage schließt der Senat aus, dass die künftige S21-Taktung sich nicht auf die Dauer und den Rhythmus der Schließzeiten der Bahnschranken auswirken werde.
Auch an Gesamtkostenhöhe von rund 120 Millionen Euro hält der Senat weiterhin fest. Hamburg werde sich mit 24,74 Millionen Euro an diesen „Projektkosten“ beteiligen. Hamburg und Kiel haben im August endlich auch in Berlin Bundesfinanzhilfen in Höhe von 90,6 Millionen Euro beantragt.
Sie sehen: Es bleibt spannend und ich werde für Sie auch in den nächsten Jahren die Ausbauarbeiten aufmerksam verfolgen und Sie auf dem Laufenden halten.