Die geplanten Obdachlosen-Standorte im Garstedter Weg 20 und 79-85 (in direkter Nachbarschaft zu zwei Kitas und einer Grundschule) sorgen weiterhin für Unruhe in Niendorf, da trotz einer ersten Antwortrunde durch die zuständige Sozialbehörde die Bürger immer noch viele offene Fragen haben.

Erste Senatsantworten gab es auch auf meine Schriftliche Kleine Anfrage „Bessere Chancen für Obdachlose – Drei-Punkte-Plan der Sozialsenatorin sorgt für Unmut, besonders im Stadtteil Niendorf“. In seiner Stellungnahme teilt der Senat erstmals klar mit, dass an beiden Standorten („Übergangswohnen“ in der Fett’schen Villa; Pflegeunterkunft im früheren Seniorenstift) „drogenabhängige Menschen“ von einer Aufnahme ausgeschlossen seien. Ob auch andere Formen von Suchterkrankungen eine Rolle spielen, wird nicht geklärt. Warum dennoch ein Sicherheitsdienst notwendig ist, wird nicht erläutert.

Auch psychisch erheblich erkrankte Personen sollen jetzt laut der offiziellen Einladung zur Info-Veranstaltung der Sozialbehörde am 12.3. in der Kirche am Markt (18 Uhr, Niendorfer Marktplatz 3a) von der Aufnahme ausgeschlossen sein.

Doch ob die medizinische Versorgung der wohnungslosen Menschen mit Pflegebedarf im ehemaligen Seniorenstift vollumfänglich gesichert ist, bleibt unklar. Eine ärztliche Leitung ist aktuell nicht geplant, auch ein festes Pflegeteam, das die Menschen bei Bedarf rund um die Uhr versorgen und betreuen könnte, ist offenbar nicht Bestandteil der Planung. Stattdessen soll laut Senat die „pflegerische Versorgung in der Einrichtung (…) durch externe ambulante Pflegedienste“ erfolgen.

Mich erreichen auch diesbezüglich Anrufe von Menschen, die im Bereich Pflege und der medizinischen Versorgung von Obdachlosen arbeiten. Sie sprechen von einer „Mogelpackung“, da eine medizinische Unterversorgung drohe.

Vor dem Hintergrund der vielen offenen Frage hat meine Fraktion beim Senat eine zweite Anfrage zu dem Thema eingereicht. Ich halte Sie auf dem Laufenden.