Im August 2019 forderte die CDU-Fraktion, der Senat möge gemeinsam mit der Han- dels- und der Handwerkskammer sowie den Wirtschaftsverbänden ein Konzept für günstige, niedrigschwellige Unterkunftsmöglichkeiten für auf der Suche nach Arbeit nach Hamburg einreisende EU-Bürger entwickeln (Drs. 21/18016). Hintergrund der For- derung war, dass die Obdachlosenbefragung ergeben hatte, dass ein großer Teil der nicht deutschen Obdachlosen angegeben hatte, auf Suche nach Arbeit nach Hamburg gekommen zu sein. Zwar handelt es sich bei dieser Zielgruppe überwiegend nicht um gut ausgebildete Fachkräfte, allerdings fragt der Hamburger Arbeitsmarkt auch günstige Arbeitskräfte ohne hohe Bildung nach. Ob auf dem Bau, im Bereich der Logistik oder auch Hilfsarbeiten in anderen Branchen; der Bedarf an einfachen Arbeitskräften ist durchaus vorhanden. Allerdings erreichen die Servicestelle für Arbeitnehmerfreizügig- keit immer wieder Berichte von Arbeitnehmern vor allem aus Osteuropa, die um ihre Löhne geprellt wurden oder in billigen Unterkünften in Zimmern mit Mehrfachbelegung untergebracht werden. Von Ratten und Räumen ohne Fenstern wird berichtet, für die mehrere Hundert Euro Miete sofort vom Lohn abgezogen werden. Wer sich dagegen wehrt, stürzt sofort in die Obdachlosigkeit, da kein Anspruch auf Sozialleistungen geschweige denn eine Sozialwohnung besteht. Für diese Zielgruppe fehlt es an güns- tigen, kurzfristigen Unterkünften für die erste Zeit des Ankommens.
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