Damit die Integration gelingt – Prekäre Beschäftigung im Bereich der Weiterbildung vor allem bei den DaZ-/DaF-Lehrkräften reduzieren

Dank des Instruments der Kurzarbeit ist der Arbeitsmarkt zumindest bisher trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie nicht radikal zusammengebrochen. So waren im August insgesamt 89.807 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet, was im Vergleich zum Vormonat sogar einem leichten Rückgang um 1.333 oder 1,5 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen ist ein Zuwachs von 23.134 (34,7 Prozent) zu verzeichnen gewesen und ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent auf 8,4 Prozent. Da einige Branchen für längere Zeit noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sein werden, ist davon auszugehen, dass einige arbeitslos gewordene oder noch arbeitslos werdende Arbeitnehmer die Branche wechseln und über Weiterbildungsmaßnahmen auf neue Chancen am Arbeitsmarkt vorbereitet werden müssen. Doch die Weiterbildungsbran- che hat selbst unter dem Corona-Lockdown gelitten, auch wenn die Agentur für Arbeit und das Jobcenter inzwischen wieder Bildungsgutscheine ausgeben. Aber nicht nur die Träger haben gelitten. Vor allem deren Lehrkräfte, die meist auf Honorarbasis tätig sind, mussten trotz ihres Wissens plötzlich als beschäftigungslose Solo-Selbstständige Hartz IV beantragen.

Bei den Arbeitslosen handelte es sich zudem bei 31.100 Betroffenen um Ausländer. Die Arbeitslosigkeit stieg hier in allen Gruppen um insgesamt 36,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an. Besonders Menschen aus Afghanistan, der Türkei, aus Syrien und Polen waren betroffen. Vor allem mangelhafte Sprachkenntnisse erschweren ihnen eine schnelle Integration und auch Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Doch die Qualität der Angebote ist hier sehr unterschiedlich. Das liegt auch daran, dass die meisten Lehrkräfte, wie ihre Interessenvertreter beklagen, unter Zuständen „wie im 19. Jahrhundert“ arbeiten. Die meisten Lehrkräfte sind ohne Festanstellung, arbeiten zu 35 Euro je Unterrichtseinheit und müssen 100 Prozent der Renten-, Kranken- und Pflegekassenbeiträge selbst zahlen bei keinerlei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wer kann, wechselt daher den Bereich. Trotzdem besteht aus Senatssicht kein Mangel: „Der zuständigen Fachbehörde liegen keine Indizien vor, die nahelegen, dass in Hamburg Kursleiterinnen oder Kursleiter fehlen. Das Kursangebot entspricht in der Regel der Nachfrage.“ (Drs. 22/520) Dies ist allerdings, wie Branchenkenner anmer- ken, darauf zurückzuführen, dass es einen Nachschub an Lehrkräften aus Osteuropa gibt. Grundsätzlich ist aber bekannt, dass es der Qualität von Sprachkursen zugute- kommt, wenn Muttersprachler eine Sprache lehren.

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