Opfer von Beziehungsgewalt nicht alleine lassen – Opferschutzbeauftragten als Vermittler und offizielle Stimme der Geschädigten installieren

Alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von vollendeter und ver- suchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt“, so Bundesfamilien- ministerin Franziska Giffey, als sie im November 2020 die Zahlen einer Auswertung des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2019 vorstellte. Der Präsident des Bundeskriminal- amts, Holger Münch, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, das anzunehmen sei, dass die Zahlen infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 noch dramatischer ausfallen dürften. Man wisse aus der Gewaltforschung, dass Stress Gewalt fördere und Fak- toren wie räumliche Enge, Arbeitslosigkeit, finanzielle Sorgen, Schulschließungen und Homeoffice dürften daher entsprechende Auswirkungen haben. Die Zahlen der Krimi- nalstatistik 2020 für Hamburg belegen dann auch diese Annahme. „Ein Einfluss der Pandemie zeigte sich auch bei der Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt, die 2020 um 9 Prozent auf 5.397 zunahm, überwiegend wurden die Geschädigten (zu 78 Prozent Frauen) dabei Opfer einfacher Körperverletzungen“, so der Senat bei Vorstellung der Zahlen des Vorjahres im Februar 2021.

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