Mobbing schon unter Grundschülern – Was unternimmt der Senat gegen Cybermobbing an Hamburgs Schulen und welche Hilfen gibt es für die Opfer?

Immer mehr Schulkinder leiden in Deutschland unter Cybermobbing. So ist die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 21 Jahren seit 2017 um 36 Prozent angestiegen, von 12,7 Prozent in 2017 auf 17,3 Pro- zent in 2020. Fast zwei Millionen Schülerinnen und Schüler sind damit von Cybermobbing betroffen. Und die Opfer werden immer jünger – schon jeder zehnte Grundschüler hat Mobbingerfahrungen sammeln müssen.

Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie „Cyberlife III – Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schüler“, die das „Bündnis gegen Cybermobbing e.V.“ in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse bundesweit durchgeführt und im Dezember 2020 veröffentlicht hat (vergleiche: https://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/).

Zu den gravierenden Folgen für die Gesundheit und Psyche der Mobbingopfer zählen neben Ängsten, Panikattacken, Schlafstörungen und Depressionen, dem Griff nach Betäubungsmitteln auch zunehmend Suizidgedanken. So ist laut Studie die Zahl der Betroffenen, die Suizidgedanken äußerten, seit 2017 um 20 Prozent und der Anteil derjenigen, die Alkohol und Tabletten nahmen, um fast 30 Prozent angestiegen (vergleiche: https://www.buendnis-gegen-cy- bermobbing.de/). Auch jahrelange Spätfolgen sind keine Seltenheit.

Laut der Studie hat die Corona-Pandemie diese Negativentwicklung ver- schärft, da Kinder und Jugendliche aufgrund von Homeschooling und den weiteren massiven Kontaktbeschränkungen mehr Zeit im Internet verbringen und sich so ihr Privatleben und soziale Kontakte in diverse Chatgruppen und soziale Medien verlagern. Dank Social Media wie beispielsweise Facebook, WhatsApp-Gruppen, TikTok oder Instagram sind Ausgrenzungen, Beleidigungen, Bloßstellen, Drohungen und andere Mobbingmethoden rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche möglich.

Von den betroffenen Schulkindern werden schulische Präventionen und Hilfen kaum wahrgenommen, auch Eltern und Lehrkräfte fühlen sich überfordert und fordern – auch von der Politik – mehr Initiativen und Hilfestellungen, so die Studie.

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