Erkranken in Hamburg Berufstätige in der Betreuung und Erziehung von Kindern häufiger als Beschäftigte in anderen Branchen?

Laut einer Studie der AOK-Krankenkasse sind Beschäftigte in Erziehungsbe- rufen im Bereich der Kinderbetreuung häufiger von einer COVID-19-Erkrankung betroffen als Menschen, die in Gesundheitsberufen oder in anderen Berufsgruppen arbeiten (vergleiche: https://www.wido.de/news-events/aktuel- les/2020/krankschreibungen-wegen-covid-19/).

Die Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten (Zeitraum: März bis Oktober 2020) der 13,2 Millionen AOK-Mitglieder durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) zeige, „dass in diesem Zeitraum 2.672 je 100.000 Beschäftigte in dieser Berufsgruppe krankheitsbedingt im Zusammenhang mit Covid-19 an ihrem Arbeitsplatz gefehlt haben. Damit liegt deren Betroffenheit mehr als das 2,2-fache über dem Durchschnittswert von 1.183 Betroffenen je 100.000 AOK- versicherte Beschäftigte“ (vergleiche: https://www.wido.de/news-events/aktu- elles/2020/krankschreibungen-wegen-covid-19/). Zwar sei die Studie nicht repräsentativ, da sie sich auf AOK-Versicherte beschränke und nicht die zweite, heftigere Corona-Welle berücksichtige, dennoch belege die Analyse laut Einschätzung von WIdO-Vizechef Helmut Schröder: „Beschäftigtengruppen, die in der Pandemie weiter am Arbeitsplatz präsent sein mussten und nicht ins Homeoffice gehen konnten, sind im bisherigen Verlauf der Pandemie stärker von Covid-19 betroffen. Dies sind insbesondere Berufe mit direktem Kontakt zu anderen Menschen“ (vergleiche: https://www.wido.de/news- events/aktuelles/2020/krankschreibungen-wegen-covid-19/).

Trotz dieser Analyse und der steigenden Corona-Infektionszahlen bieten die Kindertageseinrichtungen in Hamburg einen eingeschränkten Regelbetrieb an. Eltern von Kleinkindern benötigen die Möglichkeit, ihre teils hochbelastete familiäre und/oder berufliche Situation zu entzerren. Nur so können steigende Fälle von Kindeswohlgefährdungen verhindert und negative Folgen für das körperliche und psychische Wohl von Kindern aufgrund der Kontaktbeschränkungen verringert werden. Zudem gilt: Kinder brauchen Kinder. Deshalb muss sorgfältig zwischen (weiteren) Einschränkungen in der Kindertagesbetreuung und dem Kindeswohl abgewogen werden.

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