Laut der Sozialbehörde hat die Kita-Aufsicht die Aufgabe, möglichen Gefahren für das Wohl von Kindern in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung zu begegnen. Auch Eltern mit Kita-Kindern haben das Recht, sich bei Problemen mit der Kita an diese Aufsicht zu wenden.

Doch die Erfahrungen von Kita-Eltern in den vergangenen Monaten lassen starke Zweifel aufkommen, dass die Kita-Aufsicht als Fachabteilung der Sozialbehörde ihrem Arbeitsauftrag derzeit vollumfänglich nachkommt. Deshalb habe ich mit meiner Anfrage „Kita-Aufsicht sorgt für Frust bei Kita-Eltern: Kommt die Fachabteilung der Sozialbehörde ihrem Arbeitsauftrag vollumfänglich nach?“ den Senat um Aufklärung gebeten.

Die Antworten der Sozialbehörde auf meine Anfrage fallen leider völlig unzureichend aus. Viele Eltern sind frustriert über die standardisierten E-Mail-Antworten der Kita-Aufsicht ohne konkrete Rückmeldungen zu ihren Anliegen, doch die Sozialbehörde verweist lediglich auf ihre Erreichbarkeit und ignoriert die Elternerfahrungen. Gleichzeitig bestätigt die Behörde selbst, dass es wegen des „hohen Arbeitsaufkommens in der Kita-Aufsicht“ zu Einschränkungen der Erreichbarkeit kommen kann.

Die Zunahme meldepflichtiger Vorfälle und Elternbeschwerden seit 2020 erfordert eine Verstärkung der Kita-Aufsicht, um Erreichbarkeit und Bearbeitungszeiten zu verbessern. Das wäre vor allem mit Blick auf die fast 1.200 Kitas in Hamburg mit mehr als 81.000 Kindern wünschenswert.

Meine Nachfragen zu den Veränderungen der Beschwerden seit 2020 und in welchen Bereichen von Personal-, Qualitäts- und Hygieneproblemen es die meisten Meldungen gab, bleiben unbeantwortet. Stattdessen verweist die Sozialbehörde auf den Datenschutz oder erklärt, dass meldepflichtige Ereignisse, Beschwerden, Gespräche mit Kitas und Familien oder Vor-Ort-Termine nicht gesondert statistisch erfasst werden.

Dass der Senat die Erfahrungswerte von betroffenen Eltern offenbar negiert und bei seinen Antworten insgesamt keine transparente Haltung zeigt, ist sehr bedauerlich, da so das Vertrauen der Eltern in die Funktions- und Arbeitsfähigkeit der Kita-Aufsicht verständlicherweise schwindet.