Differenzierten Corona-Stufenplan entwickeln

Inzwischen nimmt das Infektionsgeschehen an Schulen zu. Dieses ist nach wissen- schaftlichen Erkenntnissen auch keine Überraschung. Der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, sagte erst kürzlich: „Die Schüler, besonders die älteren, sind genauso betroffen wie alle anderen auch. Da wird es zu Infektionen kommen, es gibt auch Ausbrüche. Und man muss entsprechend Maßnahmen treffen, wenn man diese Ausbrüche verhindern will.“ Die Hamburger Schulen müssen so viel Unterstützung wie möglich bekommen und Eltern, Schülerinnen und Schülern müssen die Ängste genommen werden. Doch hier versagt der rot-grüne Senat, allen voran der Schulsenator, seit Monaten: Ein differenzierter Notfall-Stufenplan, Fehlanzeige.

Die CDU-Fraktion ist zwar auch der Überzeugung, den Präsenzunterricht so lange aufrechtzuerhalten, wie das Infektionsgeschehen es zulässt. Dennoch sollten nun sei- tens der Schulbehörde schleunigst Vorbereitungen getroffen werden, um bei Bedarf in einen funktionierenden Hybridunterricht zu wechseln.

Daher soll aus Sicht der CDU-Fraktion ein differenzierter Stufenplan, der auf das Infektionsgeschehen an den einzelnen Schulen vor Ort bezogen wird, erarbeitet wer- den. Denn die Schulen und auch die Eltern brauchen Orientierung. Sie möchten wissen, worauf sie sich einstellen müssen in den kommenden Monaten.

Grundlage dieses Stufenplans sollen die Empfehlungen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ) zu den „Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Regelbetriebs und zur Prävention von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in Einrichtun- gen der Kindertagesbetreuung oder Schulen unter Bedingungen der Pandemie und Kozirkulation weiterer Erreger von Atemwegserkrankungen“ darstellen (vergleiche https://www.dakj.de/allgemein/massnahmen-zur-aufrechterhaltung-eines- regelbetriebs-und-zur-praevention-von-sars-cov-2-ausbruechen-in-einrichtungen-der- kindertagesbetreuung-oder-schulen-unter-bedingungen-der-pandemie-und- kozirkulat/).

Die dort genannten Stufen sollen sich, in dem von der CDU-Fraktion favorisierten Stufenplan, auf die diagnostizierten Infektionsfälle pro Schule beziehen und nicht mehr wie vorgeschlagen auf die Inzidenz der Region. Hiermit würde man den Hamburger Schulen nicht gerecht werden, weder einer Schule mit vielen Infektionsfällen noch einer Schule mit bisher keinem Infektionsfall. In der Aufstellung der DAKJ sind die wichtigsten Kriterien (zum Beispiel Maskenpflicht, Abstandsregeln im Klassen- raum, Hybridunterricht et cetera) aufgelistet, die je nach Stufe/Inzidenz an der jeweili- gen Grundschule (sechs bis zehn Jahren) sowie an der jeweiligen weiterführenden Schule (ab zehn Jahren) stufenweise verschärft werden müssen. Die konkreten Zahlen müssen von der Gesundheits- und Schulbehörde festgelegt werden, dabei ist die Größe der einzelnen Schulen gegebenenfalls zu berücksichtigen.

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