In unserem Stadtteil Schnelsen fehlt seit vielen Jahren eine öffentliche Toiletten-Anlage. Eine Not mit der Notdurft, die viele Menschen vor Ort zu Recht aufregt. Als sich Anfang 2022 die Fertigstellung der neuen Grünanlage auf dem Schnelsen-Deckel abzeichnete und der rot-grüne Senat zeitgleich eine Toilettenoffensive für Hamburg in Höhe von über acht Millionen Euro beschloss, forderten meine Bezirkskollegen Andreas Stonus und Rüdiger Kuhn mit der CDU-Bezirksfraktion Rot-Grün auf, dass von diesem Budget auch Mittel für ein öffentliches WC auf dem Schnelsen-Deckel bereitgestellt werden. Leider vergeblich, Schnelsen profitierte nicht von den Millionen. Doch der Bedarf der Schnelsener ist weiterhin hoch.

Deshalb habe ich mit meiner Schriftlichen Kleinen Anfrage „Öffentliche Toilettenanlage im Zentrum von Schnelsen: Warum wird die Not mit der Notdurft seit Jahren nicht beendet?“ beim Senat nachgefragt. Das Ergebnis: Der neue Geschwister-Töllke-Platz auf dem Schnelsen-Deckel sei laut Rot-Grün als Standort für den Bau einer öffentlichen Toilette geeignet, zumal Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser vorhanden sind. Der Haken: Die Fläche gehört dem Bund bzw. der bundeseigenen Autobahn GmBH. Diese müsste die potenzielle Baufläche an die Stadt Hamburg übertragen. Kaum zu glauben: Seit bereits zwei Jahren verhandeln die zuständigen Behörden über eine Grundstücksübertragung. Diese sei laut Senat von „hoher Komplexität“ – was das konkret bedeutet, bleibt leider unklar.

Auf meine Frage nach möglichen alternativen Standorten, teilt der Senat mit, dass das Bezirksamt Eimsbüttel derzeit die Öffnung der Toilettenanlage am Sportplatz Riekbornweg prüft. Eine öffentliche Toilette am Piratenspielplatz Riekbornweg wird es aber nicht geben. Es fehlen laut Senat die Mittel und der Bau einer WC-Anlage sei dort baurechtlich nicht zulässig.

Neben einer möglichen Fläche ist auch die Übernahme der hohen Unterhaltungskosten einer öffentlichen Toilette unklar. Hier hofft der Senat, dass eine öffentliche Toilette auf dem Schnelsen-Deckel als Kiosk-WC-Anlage gebaut werden könnte. Der WC-Betrieb wäre dann Bestandteil des Gewerbemietvertrages mit einem Café oder Kiosk, so dass die Stadt keine zusätzlichen Betriebskosten hätte. Über meine Anfrage hat letzte Woche auch das Niendorfer Wochenblatt berichtet (Nr. 49, Seite 10). Meine gesamte Anfrage zum Thema öffentliche Toiletten-Anlage in Schnelsen gibt es hier: https://sitzungsdienst-eimsbuettel.hamburg.de/bi/___tmp/tmp/45081036/psMYfAOz4BtypqFBbb6WDAPsXKoCHB9iLQMS94W4/CPBIslQi/1257700.pdf.

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