Liebe Eltern!
Ich fordere den rot-grünen Senat auf, jetzt endlich zu handeln, damit Eltern und ihre Kinder nicht länger das Nachsehen haben. Unsere Kinder und berufstätigen Eltern sind genauso systemrelevant wie die Wirtschaft und die Bundesliga. Seit Monaten wird auf dem Rücken der Eltern, insbesondere auf dem Rücken berufstätiger Mütter die Corona-Krise gemeistert. Kinder brauchen Kinder und sie sind unsere Zukunft. Wir brauchen eine starke Eltern-Lobby. Wenn das nicht endlich in den Fokus der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft rückt, werden auch die Scholz-Bazooka und Hamburger Konjunktur- und Wachstumsprogramme scheitern. Denn ohne die berufstätigen Eltern kommt die Wirtschaft nicht wieder zuverlässig und nachhaltig in Gang. Mit 20 Stunden Betreuung pro Woche können Eltern nicht in Vollzeit arbeiten. Die „eingeschränkte Regelbetreuung“ reicht deshalb nicht aus.
Über die Schäden der Wirtschaft wird diskutiert. Aber wer spricht über die Schäden, die unsere Kindern durch die Kita-Schließungen erleiden? Auch Kinder haben Bedürfnisse und Rechte. Sie sind die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Deshalb dürfen wir Kinder bei den aktuellen Lockerungsdiskussion nicht vergessen. Wir müssen Betreuungskonzepte für Kitas und Grundschulen entwickeln, in denen Kinder im Mittelpunkt stehen und nicht nur ein mögliches Infektionsrisiko. Laut einer neuen Corona-Studie von vier deutschen Uni-Kliniken sind Kinder keine Viren- Schleudern. Hören Sie das Frau Leonhardt, hören Sie das Herr Rabe: Kinder sind keine Virenschleudern! Dies gilt laut Studie auch für Kinder in der Notbetreuung. Auf Grundlage dieser Studie wird Baden-Württemberg Ende Juni die Kitas und Grundschulen wieder komplett öffnen.
Als familienpolitische Sprecherin der CDUBürgerschaftsfraktion fordere ich den rot-grünen Senat auf: Schauen Sie über die Landesgrenzen und sprechen Sie mit Ihren Amtskollegen. Frau Leonhardt und Herr Rabe, die Kinder und Eltern in unserer Stadt verdienen ihre sofortige Unterstützung! Dies gilt ganz akut auch für Eltern mit Kita-Kindern. Nächste Woche starten die Schulferien und auch viele Kitas in Hamburg werden in diesen sechs Wochen ihre mehrwöchigen Schließzeiten legen. Wer soll die Kleinkinder betreuen, wenn die Eltern bereits ihren Jahresurlaub in den letzten drei Monaten aufgebraucht haben? Hier muss die Sozialbehörde mit den Kitas sofort Lösungen finden. Außerdem brauchen Eltern mit Schulkindern nach den Sommerferien einen sicheren Fahrplan für einen regulären Schulbetrieb für alle Klassen. Senator Rabe, setzen Sie die Empfehlung unserer Kanzlerin Merkel um und kehren Sie zum normalen Schulbetrieb zurück. Eltern brauchen transparente Informationen von Kitas und Schulen sowie einen festen Zeitplan für mehr Planungssicherheit.
Wie sagte Finanzminister Olaf Scholz am Mittwoch mit Blick auf den milliardenschweren Schuldenberg so schön: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Dieser Hit aus den 80iger Jahren muss auch für unsere Kinder und Eltern gelten. Denn sie halten mit einem riesigen Kraftakt das System Familie am Laufen. Wenn wir laut Scholz „nicht gegen die Krise ansparen werden“, dürfen wir insbesondere bei Familien nicht geizen. Wir laufen Gefahr, dass Familien zu den größten Corona-Verlierern in unserer Stadt werden.