Digitalisierung durchdacht durchführen – Nutzung der digitalen Optionen darf nicht dazu führen, dass der Senat nicht internetaffine Museumsbesucher diskriminiert

Nur wenige Tage nach der Wiedereröffnung der Museen und Botanischen Gärten in Hamburg Mitte März 2021 sorgte die steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen bereits dafür, dass der Senat die vereinbarte Notbremse ziehen musste und die Einrichtungen wieder schließen mussten. Doch zur nächsten Öffnung, in hoffentlich nicht allzu ferner Zeit, sollte der Senat den Wildwuchs bei den Registrierungsoptionen in diesem Bereich beenden. Da ein Besuch ohne vorherige Anmeldung nicht möglich war, mussten Interessierte sich vorab anmelden. Beim Loki Schmidt Garten hieß es hierzu beispielsweise: „Zugang erhält, wer sich vorab online auf der Website der Uni- versität Hamburg angemeldet hat.“ Die Kunsthalle wiederum informierte: „Während der Pandemie benötigen Sie für Ihren Museumsbesuch ein Zeitfensterticket. Bitte kaufen Sie dieses vorab über den Online-Shop.“ Andere Einrichtungen hingegen boten an, das gewünschte Zeitfenster für den Besuch auch telefonisch zu buchen. Und genau diese Option ist wichtig. Denn so richtig und wichtig es ist, verstärkt die digitalen Möglichkeiten zu nutzen und diese auch im Kampf gegen die Pandemie ein- zusetzen, so schließt die ausschließliche Nutzung Teile der Bevölkerung aus. Nicht jeder Hamburger ist online unterwegs. Das betrifft laut Achtem Altersbericht der Bun- desregierung vor allem Senioren mit niedrigem und mittlerem Bildungsstand, die die digitale Technik deutlich seltener nutzen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Aber nicht nur unter den Senioren finden sich bundesweit Millionen Menschen, die noch nicht oder nicht ausreichend digital unterwegs sind und daher beispielsweise aus technischen Gründen, aber auch infolge von Sprachbarrieren nicht in der Lage sind, Termine digital zu buchen.