Baustelle im Zeitverzug inklusive unbekannter Zusatzkosten. So lautet die Kurzfassung der Senatsantworten auf meine Anfrage „Dauerbaustelle Niendorfer Straße: Warum verzögert sich der Ausbau der Veloroute 3 um so viele Monate?“.
Sieben Monate länger als geplant soll Umbau der Bezirksstraße zur Veloroute 3 dauern. Damit bleibt die wichtige Verbindungsstraße zwischen Niendorf und Lokstedt bis mindestens Ende des Jahres für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt. Die Gründe laut dem Senat: Auf Grund von „notwendige Maßnahmen der Hamburger Stadtentwässerung“ vor dem eigentlichen Umbau zur Veloroute am 17. August 2020 verschob sich der ursprüngliche Baustart um über ein Jahr. Während der Baumaßnahmen wurde dann Leitungen freigelegt, die entweder nicht in angegebener Höhe lagen oder gar nicht in den offiziellen Plänen verzeichnet sind. Dazu kommen eine Starkstromleitung und die Stromversorgung des Flughafens, die im Baubereich verlegt sind.
Die Folge: Immer wieder mussten die Arbeiten unterbrochen werden, neue Zeitabläufe mit insgesamt zwölf involvierten Bauakteuren (u.a. Hamburg Wasser, Gasnetz, Stromnetz Hamburg, Telekom, Dataport) vereinbart werden und auch Abstimmungen mit Anliegern erfolgen. Auch das Eimsbütteler Bezirksteam der Hamburger Baustellenkoordinatoren konnte diese Prozesse augenscheinlich nicht beschleunigen, auch wenn laut Senat „alle bekannten Kenntnisstände und örtlichen Gegebenheiten von der Baustellenkoordination eingebracht“ werden. Von den insgesamt fünf Bauabschnitten müssen noch die drei Bauabschnitte „Bullenredder bis Niendorfer Straße 100“, „Niendorfer Straße 100 bis Langenhorst“ und „Langenhorst bis Kollaustraße“ fertiggestellt werden. Sielleitungen, Geh- und Radwege, Fahrbahn und Busbuchten gehören in diesen Bereichen noch zu den offenen Baumaßnahmen. Die langwierigen Bauzeitverzögerungen haben auch Kostensteigerungen zur Folge.
Laut ursprünglicher Planung lagen die Gesamtkosten für die Niendorfer Straße bei knapp vier Millionen Euro. Die tatsächlichen Gesamtkosten kann der Senat aktuell noch nicht „beziffern“. Es bleibt für Anlieger, Gewerbetreibende und alle Verkehrsteilnehmer nur zu hoffen, dass die Velorouten-Baustelle, die laut früheren Zeitplänen schon im 3. Quartal 2020 und später dann im Mai 2021 abgeschlossen sein sollte, uns nicht auch noch 2022 beschäftigen wird.