Kinderschutz in Hamburg für Krisenzeiten zukunftsfähig aufstellen

Die Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit verdeutlicht, den Kinderschutz für Kri- senzeiten zukunftsfähig aufzustellen. Die Pandemie zeigt, welche Kräfte auf Familien wirken können. Der Stress in den Familien ist aufgrund von Kita- und Schulschließung, Homeschooling, Homeoffice, finanziellen Sorgen und der fortwährenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen stark angestiegen. Hinzu kommt, dass die Lage für Kinder, die zu Hause physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erleben, besonders gefährlich ist. Wenn Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schule, in die Kita oder in den Sportverein gehen, können Verletzungen unentdeckt bleiben und dringend nötige Unterstützungsbedarfe von Betroffenen kaum auffallen. Die Betroffe- nen können sich der Gewalt oftmals nicht entziehen und bei anderen Menschen (unauffällig) Hilfe suchen.

Um das Hilfesystem zukunftsfähig aufzustellen, müssen ASD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit Dienstlaptops und -Handys ausgestattet werden. Bereits in dem einstimmig gefassten Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte weiter stärken (…)“ (Drs. 21/16000), empfiehlt die Enquete-Kommission in der Empfehlung Nummer 55: „allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeiten moderner Kommunikation durch entsprechende technische Mittel (zum Beispiel Tablets, Laptops, Headsets, mehrere Bildschirme, Diensthandys) anzubieten, um einerseits die Möglichkeit von Telearbeit und mobilem Arbeiten zu etablieren, die Qualität der Arbeit (zum Beispiel Dokumentation) zu erhöhen, andererseits um Wege- und Wartezeiten sinnvoll nutzen zu können.“

Darüber hinaus muss für alle Beschäftigten ausreichend Schutzkleidung zur Verfügung gestellt werden, um Hausbesuche auch in Krisenzeiten verstärkt durchführen zu können.

Generell sollte das Telefon- und Online-Angebot für Kinder und Jugendliche nicht nur jetzt, sondern auch zukünftig deutlich ausgebaut und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntmachung von Angeboten für Kinder und Jugendliche im Fernsehen, Radio und in Online-Medien – barrierefrei und in unterschiedlichen Sprachen – stattfinden.

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